Die Bevölkerung wird älter, gleichzeitig steigt die Belastung für das Gesundheitssystem. Die große Angst bei älteren Menschen ist vornehmlich, dass sie sich im Alter nicht mehr selbst versorgen können, dement werden, also Anderen zur Last fallen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, gibt es viele Möglichkeiten die man tun kann – hier zeigen wir eine davon: in Bewegung kommen, in Bewegung bleiben.
von Carmen Boschele und Roswitha Weissacher
Zum Beispiel in einem Fitnessstudio speziell für ältere Menschen. Dort werden Geräte angeboten, die den Bedürfnissen der Senioren entsprechen. Ein solches Studio ist das Feelgood Center in Wals. Es ist besonders ausgerichtet auf Männer und Frauen bis ins hohe Alter und für Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
Zwei Mitglieder im Gespräch
Christine Kröll und Karin Brunner besuchen mit Begeisterung dieses im Sommer eröffnete Fitnessstudio. Beide Damen sind über 80 Jahre alt und halten sich auf diese Weise fit und gesund.
Im Gespräch mit Roswitha Weissacher erzählen die beiden Damen, warum sie im Feel Good Center trainieren. Zuerst Karin Brunner:
Links im Bild: Christine Kröll (87) und rechts im Bild: Karin Brunner (83)
Auswirkungen einer älter werdenden Gesellschaft
Weniger Geburten und eine immer älter werdende Bevölkerung, haben eine Veränderung der Alterspyramide zur Folge. Sie hat sich zu einer Form gewandelt, die als Glocke oder – in Anspielung auf die Vergreisung der Bevölkerung – Urne oder Sarg bezeichnet wird.
Eine Bevölkerungsstruktur mit immer weniger Kindern und jungen Menschen, aber mit einer zunehmenden Zahl alter Menschen. Diese Entwicklung hat auch soziale Folgen: Schulen und Kindergärten werden geschlossen, der Bedarf an Pflegepersonal steigt.
Eine deutlich spürbare Auswirkung auf das Gesundheitssystem wird in Zukunft die steigende Lebenserwartung haben. Der wachsende Anteil älterer Menschen wird aller Voraussicht nach nicht nur die Finanzierung des Gesundheitssystems erschweren, sondern auch die Anforderungen an das Gesundheits-, Medizin- und Betreuungssystem verändern (z.B. Ansteigen der Gefahr von Herz- Kreislauferkrankungen sowie zunehmender Demenz).
Die Grafik links beschreibt, wie die Bevölkerungsentwicklung aussehen sollte!
Was sagt der Sportwissenschafter?
Was kann also ein älterer Mensch tun, um sich selbst gesund und fit zu halten? Er sollte sich bewegen. Bewegung hält den Körper fit und stark. So können sich Menschen bis ins hohe Alter selbst versorgen und bleiben somit unabhängig. Das rät auch der Sportwissenschafter Josef Wenger und weiß, dass es für viele Betroffene eine Überwindung bedeutet, sich zu bewegen. „Für Menschen, die nie etwas mit Sport zu tun gehabt haben, ist der Zugang zur Bewegung eine Herausforderung!“
Für viele ältere Menschen ist es also schwierig, wenn ihnen der Trainer, Arzt oder Physiotherapeut sagt, sie sollen sich mehr bewegen. Wenger rät ihnen vom Versuch ab, sportliche Höchstleistungen erreichen zu wollen. Gefragt ist ein niederschwelliger Einstieg in das Training: „Sonst kommen Neulinge recht schnell an ihre Grenzen! Wenn der Tank leer ist, kann das Auto auch nicht mehr fahren!“ Josef Wenger analysiert eines der grundlegenden Probleme in diesem Zusammenhang:
Was sagt die Trainerin?
Tina ist Gesundheitstrainerin und arbeitet schon seit 20 Jahren im Gesundheitsbereich: „Das Feelgood Center ist geeignet alle Leute, die irgendwelche Beschwerden haben, aber es kommen auch sportliche Personen, die einfach diese Art von Bewegung bevorzugen. Das Wichtigste dabei ist, dass man regelmäßig trainieren geht, am idealsten ist ein Training jeden 2. Tag. Dann ist die Chance sehr hoch, dass man schon nach ein paar Wochen mit einem Fortschritt belohnt wird, wie z. B. dass jemand mit einem Rollator mit dem Training beginnt und nach ein paar Wochen diesen dann nicht mehr benötigt und nur noch einen Stock braucht.“ Roswitha Weissacher hat mit Tina Reithmeier gesprochen:
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