Was bestimmt, welche Inhalte online gesehen werden – Qualität oder Algorithmus? In diesem Beitrag wird ein Blick darauf geworfen, wie Plattform-Logiken die journalistische Arbeit beeinflussen – und was das für Reichweite, Relevanz und publizistische Verantwortung bedeutet.

Ob auf Facebook, X, TikTok oder Instagram – wer heute journalistische Inhalte verbreitet, kommt an Algorithmen nicht vorbei. Diese unsichtbaren Sortierer entscheiden, welche Inhalte wem angezeigt werden – und damit auch, welche journalistischen Beiträge überhaupt Reichweite bekommen. Besonders für Online-Redaktionen bedeutet das: Die Qualität allein reicht oft nicht mehr aus, um gesehen zu werden. Headlines müssen aufmerksamkeitsstark sein, Inhalte visuell aufbereitet und möglichst „plattformgerecht“ – sonst werden sie vom Algorithmus abgestraft. Was viral geht, ist nicht immer das Wichtigste – aber oft das Lauteste.

Verzerrtes Informationsbild entzerren

Die Folge? Online-Redakteur*innen stehen vor einem Dilemma: Sollen sie Inhalte stärker auf die Logik der Plattformen zuschneiden – oder sich bewusst dagegenstellen? Wie viel Anpassung ist sinnvoll, ohne das eigene publizistische Profil aufzugeben? Zugleich wird deutlich: Algorithmen beeinflussen nicht nur die Verbreitung, sondern auch den Blick auf die Welt. Filterblasen, Echokammern und personalisierte Feeds verzerren mitunter das Informationsbild – auch für Medienprofis. Umso wichtiger ist es, sich der Mechanismen bewusst zu sein, Plattformpolitik zu hinterfragen und eigene Strategien im Umgang mit sozialen Medien zu entwickeln.

 

 

Zwischen Freiheit und Filter – Wie Algorithmen die Online-Berichterstattung beeinflussen